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6.7Am Sonntag bist du tot
- Land:
- Ireland, United States, United Kingdom 2014, 102 min, ab 16
- Genres:
- Crime, Drama, Mystery
- Regie:
- John Michael McDonagh
- Drehbuch:
- John Michael McDonagh
- Darsteller:
- Brendan Gleeson, Chris O'Dowd, Kelly Reilly, Aidan Gillen, Dylan Moran, Isaach De Bankolé, M. Emmet Walsh, Marie-Josée Croze, Domhnall Gleeson, David Wilmot
- Wertungen:
- 7.4 6.3
Inhalt
Siglo, ein Dorf an der irischen Küste: Father James (Brendan Gleeson) bekommt in der Beichte mitgeteilt, dass einer der Dorfbewohner als kleines Kind weiter auf ofdb.de
Kritik
Von einem Priester, der auszog, seine Gemeinde zu bekämpfen, oder: Wie Werte durch ihre Infragestellung zementiert werden sollen. ... weiter auf critic.de
Trailer bei YouTube und bei critic.de

Majkel_Kroyst
Ein lebens- und religionsphilosophischer Film, der mich durchaus beeindrucken konnte. Brendan Gleeson füllt die Rolle erwartungsgemäß - nicht unüblich wie in 'The Guard' - gut aus als charakterstarker Father James, der nach dem Tod seiner Frau seine späte Berufung als Dorfpfarrer in einer kleinen ländlichen Gemeinde gefunden hat. Wenngleich der Film durchaus einige stereotype (irische) Dorftypen bereithält, bietet er keine idyllischen Dorfszenen. Vielmehr ist das Personal des Filmes durchweg zynisch, nihilistisch, tief enttäuscht und verletzt vom Leben, wenn nicht gar wahnsinnig.
Die (katholische) Kirche bzw. der Glaube bietet hier längst keinen Trost mehr und gilt den meisten als sinnleer, korrupt, materialistisch und die Priester als durchweg der Pädophilie schuldig, zumindest aber verdächtig. Father James versucht geradlinig und ehrlich gegen die Verzweiflung seelsorgend anzuarbeiten, aber mit der letzten Verflüchtigung von Spiritualität ist seine Religion auch nicht mehr in der Lage, Antworten zu geben, die der Lebenswelt und Wirklichkeit der Menschen stand halten.
Bereits in der Eröffnung des Films, wenn er in der Beichte die filmstrukturiende Morddrohung erhält, wird der Leitgedanke direkt formuliert: Father James ist unschuldig, ein guter Mensch, der mit den Verfehlungen seiner Kirche nichts zu tun hat und seinen Glauben ehrlich in der Arbeit für seine Gemeinde lebt. Der Mord an ihm bzw. sein Tod soll seinen Sinn in der Sinnlosigkeit haben. Damit wäre die Tat bzw. der Vorgang so sinnlos, unerklärlich und zusammenhangslos, wie das Leben und das Leiden der Menschen (im Film) es ist.
Diese Idee wiederholt sich mehrmals in den Anfeindungen, Angriffen und Lebensklagen, mit denen Father James im Verlauf des Films konfrontiert wird. Die meisten Menschen, denen er begegnet, sind auf einer verzweifelten Suche nach Erlösung oder haben dabei bereits resigniert. In ihrem Zorn auf die Religion, die ihnen keinen Trost mehr spendet, wird Father James zum Sündenbock, auf den viele eindreschen und andere quasi ein-lamentieren. In seiner melancholischen Charakterfestigkeit scheint er von der Moderne überholt, ist aber zugleich die Identifikationsfigur des Films gegenüber den zerbrochenen Persönlichkeiten um ihn herum.
Als Klammer und Botschaft des Films sehe ich zwei Szenen an. Einerseits das Abendmahl am Beginn des Films, in dem einige zentrale Figuren des Films die Hostie empfangen und andererseits das letzte Telefonat von James mit seiner Tochter, wenn er von der Tugend der Vergebung spricht. Nicht die Religion kann den Menschen erlösen, sondern nur der Mensch, der vergibt, kann sich von seinen Leiden erlösen.
[Spoiler]In den Endszenen des Films wird dann das christliche Opfer mit der christlichen Vergebung zusammen gefasst. Father James opfert sich für die Sünden der katholischen Kirche. Gerade und nur weil er ohne Schuld ist, ist er dazu in der Lage. Und schließlich endet der Film damit, dass James' Tochter seinen Mörder aufsucht, mutmaßlich, um ihm zu vergeben. Wenngleich man darüber streiten kann, wie hilfreich dieser Film als Lebenslektion ist, ist die Idee von Opfer und Vergebung m.E. recht rund, da - zumindest in diesem Sinne - der Mörder und die Tochter Erlösung erfahren können.
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Lars76
Optisch ansprechendes Setting und eine Interessante Ausgangsidee, umgesetzt in ein Drama, dessen tieferer Sinn sich, zumindest mir, nicht wirklich erschließt. Der Humor ist, wenn überhaupt, nur grau, weit weg von rabenschwarz.
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fabian
Plätschert so vor sich hin, nicht wirklich tiefgründiges Drama, nicht wirklich zynische Satire, allein getragen von Brendan Gleeson.
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